
Kurzerläuterung zu Netzersatzanlagen
Anwendung, Funktion & Begrifflichkeiten
Anwendungsbereich
Viele Betriebe und Einrichtungen sind darauf angewiesen, zu jeder Zeit mit Strom versorgt zu werden. Fällt das Netz aus, stehen im schlimmsten Fall Menschleben auf dem Spiel, die Produktion steht still und es kommt zu finanziellen und/oder materiellen Schäden.
Die Anwendungsbereiche erstrecken sich von lebenserhaltenden Maßnahmen in Krankenhäusern über Kühlanlagen in Warenhäusern bis hin zu Rechenzentren und essentiellen Produktionsmaschinen.
Funktionsweise
Eine Netzersatzanlage (kurz NEA) besteht, vereinfacht gesagt, aus einem Dieselgenerator, welcher mit einer intelligenten Steuerung ausgestattet ist.
Hierdurch kann die Maschine selbstständig einen Netzausfall erkennen, eigenständig starten und die benötigte Leistung innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stellen.
Varianten
Bei der Auswahl einer passenden NEA stehen verschiedene Arten der Ausführung zur Auswahl, welche sich hinsichtlich Übernahmeverhalten bei Netzausfall, Rückschaltung bei Netzwiederkehr und der Art der Aufstellung unterscheiden.
Hierbei geht es zum einen darum, ob die Anlage für die Innen- oder Außenaufstellung konzipiert werden soll, zum Anderen um die verschiedenen Möglichkeiten bei der Notstromautomatik und Steuerung.
Notstromautomatik
Synchronisierung
Im Zusammenhang mit Netzersatzanlagen fallen häufig diese Begriffe. Für ein besseres Verständnis für die Unterschiede finden Sie hier eine kurze Erklärung:
Notstromautomatik
Die NEA verfügt über eine Steuerung, welche automatisch einen Netzausfall erkennen, sich aktivieren und und Strom zur Verfügung stellen kann. Bei Netzwiederkehr deaktiviert sich die Anlage wieder, wodurch eine kurze Unterbrechnung des Stromflusses bei der Rückschaltung auf die Netzstromversorgung entsteht.
Rücksynchronisierung
Um eine unterbrechnungsfreihe Rückschaltung von der NEA zum Netzstrom zu erreichen wird eine Steuerung verwendet, welche sich mit dem Stromnetz synchronisieren kann. Auf diese Weise kann die NEA kurzfristig parallel zum Netzstrom betrieben werden und es entsteht keine Unterbrechnung bei der Abschaltung. Eine Einspeisung ist hierbei nicht möglich.
Netzsynchronisierung (mit Einspeisung)
Bei dieser Form der Steuerung ist es möglich, die NEA nicht nur kurzfristig parallel zum Stromnetz zu betreiben, sondern auch aktiv in dieses einzuspeisen.
Diese Funktion wird gerade bei großen Anlagen häufig genutzt, um die regelmäßigen Testläufe unter Last ohne eine separate Lastbank durchführen zu können.